Jesus spricht: Gib mir zu trinken
Jesus reist mit seinen Jüngern durch Samaria und macht am Jakobsbrunnen Pause. Dort trifft er eine Frau, die Wasser holen will. Er bittet sie: “Gib mir zu trinken.” Die Frau ist überrascht, denn Juden sprechen normalerweise nicht mit Samaritern. Jesus enthüllt, dass er das “Wasser des Lebens” hat. Die Frau glaubt und teilt die Botschaft mit anderen, die ebenfalls an ihn glauben. (Joh. 4,7-26)
Hat dich Jesus auch schon um einen Becher Wasser gebeten?
Vermutlich nicht im wörtlichen Sinne. Aber wenn wir aufmerksam und offen für den Heiligen Geist unterwegs sind, spricht uns Jesus immer wieder an. Oft sind wir unsicher, ob es wirklich Jesus war. Er hat tatsächlich öfter Anliegen, mit denen wir nicht rechnen. Zum Beispiel am Brunnen: Gib mir zu trinken. Und dann sind es auch noch manchmal Anliegen, bei denen wir gefragt sind, mit Traditionen zu brechen, wie bei der Frau am Brunnen oder auch bei Petrus, der zu Kornelius, einem Heiden, gehen sollte. In beiden Fällen führte der Gehorsam zu großem Segen für viele Menschen.
Und manchmal sind es ganz kleine Dinge, um die Jesus dich bittet. Ein Becher Wasser. Spontane Reaktion: Ist das jetzt so wichtig? Was soll daraus Gutes entstehen?
Jesus sagt dir: Du brauchst nur zu tun, was ich dir sage, und kannst alles, was daraus entsteht, mir überlassen. Grenze mich nicht durch deinen Verstand ein. Und bilde dir nicht ein, meine Sache besser zu verstehen als ich! Wenn du erkennst, dass dein Gehorsam gewisse Erschütterungen auslösen wird, sei dir im Klaren darüber, dass ich das schon eher wusste als du. Ich weiß, dass diese Auswirkungen heilsam, wenn auch unbequem, sein werden.
Es gibt Situationen, in denen wir genau wissen, was Jesus von uns möchte. Hier ist Gehorsam gefragt. Manchmal müssen wir da durch ein Tal des Gehorsams gehen, weil es uns eigentlich nicht passt, was Jesus von uns will. Die Auswirkung von unserem Gehorsam wird Segen sein. Segen für andere und Segen für uns. Und Jesus wird uns dann öfter etwas fragen, er wird öfter mit uns im Gespräch sein wollen. Und im Umkehrschluss: Wenn wir immer wieder nicht gehorsam sind, wird er uns immer weniger anfragen. Wir werden immer weniger seine Stimme hören.
Wir können lernen, seine Stimme zu hören durch Üben, durch Tun. Und wir können Ihn bitten, uns an diesem Tag eine Anfrage/einen Impuls zu senden und können ihm versprechen, diesem nachzugehen und zu folgen. Oft lässt sich Jesus da nicht zweimal bitten. Und Jesus spricht uns Mut zu. Wir dürfen auch Fehler machen und Jesus mal missverstehen. Auch daraus können wir lernen, wenn wir ernsthaft nach ihm fragen.
Zu mir spricht Jesus selten so klar und deutlich wie zu der Frau am Brunnen.
Ich darf aber auch meinen Verstand benutzen und z.B. Eindrücke, Erfahrungen, Gespräche, Gebete, Bibelstellen zu einem Puzzle zusammensetzen und auf diese Art und Weise seine Stimme hören.
Ich wünsche Dir viel Freude beim Hören und Tun.
Inspiriert von Colin Urquardt: „Mein lieber Sohn“
Seid herzlich gegrüßt und gesegnet!
Kalle Bender