Liebe Gemeinde,
neulich stand ich abends nach Einbruch der Dunkelheit auf dem Balkon, und mein Blick schweifte in den klaren Sternenhimmel. Ich betrachtete die mir bekannten Sternbilder und war plötzlich innerlich ganz neu ergriffen von der unendlichen Weite und Dimension, die ich sah. Dabei kam mir Hiob in den Sinn, der schon über genau die gleichen Sternbilder mit Gott im Dialog war. Zunächst stellt er seinen Freunden gegenüber folgendes fest:
Den Großen Wagen hat er (Gott) geschaffen, den Orion, das Siebengestirn und auch die Sternbilder des Südens. (Hiob 9,9)
Wenig später muss er sich von Gott folgendes fragen lassen:
Knüpfst du die Bänder des Siebengestirns, kannst du den Gürtel des Orion öffnen? Lässt du die Sternbilder erscheinen, je nach Jahreszeit, bringst du den Großen und den Kleinen Wagen herauf? Hast du die Gesetze des Himmels entdeckt, und kannst du sie auf die Erde übertragen? (Hiob 38,31-33)
Seither sind etwa 3000 Jahre Menschheitsgeschichte vergangen, und dennoch ist die Botschaft immer noch brandaktuell. Mit Teleskopen blicken wir immer tiefer in das Weltall, die Astronomen entdecken neue Galaxien, mit Formeln lassen sich Geschwindigkeit, Brechung und Ablenkung des Lichts berechnen, aber mit jedem Erkenntnisschritt tauchen neue Fragen auf. Das soll und darf Ansporn für die Wissenschaft sein. Gott hat diesen Forscherdrang in uns Menschen gelegt.
Viel mehr dürfen wir aber auch immer wieder neu zum demütigen Staunen über Gottes Weisheit, Größe und Schöpferkraft kommen. Dazu lade ich jeden von euch ein – vielleicht bei einem Blick in den Sternenhimmel.
Bernd Fode