Impuls für September 2023

Liebe Gemeinde,
ich möchte mit euch ein paar Gedanken über Philipper 2,1-5 teilen.

„Ermutigt ihr euch gegenseitig, Christus nachzufolgen? Tröstet ihr euch gegenseitig in Liebe? Seid ihr im Heiligen Geist verbunden? Gibt es unter euch Barmherzigkeit und Mitgefühl? Dann macht doch meine Freude vollkommen, indem ihr in guter Gemeinschaft zusammenarbeitet, einander liebt und von ganzem Herzen zusammenhaltet. Seid nicht selbstsüchtig; strebt nicht danach, einen guten Eindruck auf andere zu machen, sondern seid bescheiden und achtet die anderen höher als euch selbst. Denkt nicht nur an eure eigenen Angelegenheiten, sondern interessiert euch auch für die anderen und für das, was sie tun. Geht so miteinander um, wie Christus es euch vorgelebt hat.“

Gerade komme ich vom Royal Rangers Camp nach Hause. Wenn man in einem kleinen Team, auf engstem Raum zusammenlebt, dann merkt man recht schnell, welche Auswirkungen es hat, ob man „in guter Gemeinschaft zusammenarbeitet, einander liebt und von ganzem Herzen zusammenhält“ oder eben nicht. Wenn die Person, die für das Brennholz zuständig ist, sich stattdessen lieber dem Fußballspielen widmet, dann kann eine andere Person aus dem Team nicht das Essen kochen. Im schlimmsten Fall kann dies wiederum bedeuten, dass es kein Mittag- oder Abendessen gibt, da die Zeit bis zum nächsten Programmpunkt nicht mehr ausreicht. Wenn die eingeteilten Personen das Geschirr nicht abwaschen, kann es sein, dass man nachts Besuch von Ungeziefer oder anderen Tieren bekommt.

Wenn jeder nur an seine eigenen Angelegenheiten denkt, dann bricht das Team auseinander. Eine Gemeinschaft kann auf diese Weise nicht funktionieren. Das gilt nicht nur für ein kleines Rangerteam, sondern genauso für eine ganze Gemeinde. Die Folgen zeigen sich vielleicht nicht sofort, aber mit der Zeit definitiv.

Die sarkastische Definition von TEAM („Toll, ein anderer machts!“) darf nicht unsere Einstellung sein. Stattdessen sollen wir die Gesinnung haben, die uns Jesus selbst vorgelebt hat. In den nachfolgenden Versen heißt es, dass Jesus nicht auf seine (göttlichen) Rechte bestand, sondern auf alles verzichtete, um in unsere Welt zu kommen und uns zu dienen. In dem bekannten schwäbischen Ranger Lied „Älles was de willsch“ wird diese Gesinnung folgendermaßen besungen:

„Alles was de willsch, dass die dir Andre den, was dia zom do ond lassa hen, des dua zerschd mol du, fang du mal a!
Weil Jesus onser Vorbild isch, als Nachfolger du anders bisch, so soll en Royal Ranger sei.“

Solltest du das Schwäbisch nicht verstanden haben, dann sei für dich gesagt, dass sich dieser Songtext auf die Worte aus Matthäus 7,12 bezieht: „Alles, was ihr für euch von den Menschen erwartet, dass tut ihnen auch.“

Es geht also darum, einander in Demut höher zu achten als uns selbst. Wenn wir diese Haltung annehmen, lernen wir, einander mit den Augen Jesu zu sehen. Wenn wir das tun, dann entsteht dadurch ein fruchtbares Miteinander von dem das ganze Camp, bzw. die ganze Gemeinde profitiert. An dieser Liebe, die sich im Umgang miteinander zeigt, wird die Welt Jesus erkennen (Johannes 17,21).

Liebe Grüße
Daniel Mann

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrag veröffentlicht:1. September 2023
  • Lesedauer:4 min Lesezeit