Impuls für Juni 2024

Röm 13,11   (…) Denn jetzt ist unsere Rettung näher, als da wir zum Glauben kamen.

Fragt ihr euch manchmal auch, wo die Zeit bloß geblieben ist? Unser Leben scheint dahinzurasen, ohne Aufenthalt. Es ist beinahe unheimlich, wie schnell alles dahinhuscht und unser Leben vergeht.

Das Älterwerden bringt mit sich, dass die Zeit – gefühlt – noch rascher verstreicht. Schon sind zweieinhalb Jahre vergangen, seit ich zum ersten Mal Opa wurde. Es kommt mir vor, als wäre es nur wenige Wochen her.

Bei meiner Bibellese im Römerbrief stieß ich dieser Tage auf obigen Vers. Und der bringt eine ganz neue Perspektive in dieses Erleben:

Weg von meiner kleinen Lebensspanne, in der sich täglich ein Stück Zukunft verbraucht und in Vergangenheit verwandelt. Hin zu Gottes Ziel in meinem Leben, der Rettung. Paulus meint damit nicht die erste Hinwendung zu Jesus, durch die wir als Kinder Gottes angenommen werden. Hier meint er mit „Rettung“ die Erlösung des Leibes, die Auferstehung. Dass wir – nach unserem Tod oder wenn Jesus wieder kommt – verwandelt, verherrlicht werden. Dass wir unseren Herrn von Angesicht zu Angesicht sehen und, ihm gleich, in einer unbeschreiblichen ewigen Welt leben.

Aus dieser neuen Perspektive der Rettung zehren die Tage, die so rasch vergehen, nicht mein Leben auf. Sondern jeder von ihnen bringt mich dem wahren Leben, meinem Ziel, meiner Bestimmung näher. Die Zeit, egal wie schnell sie dahinfließt, ist nicht mein Feind, sondern die Wegstrecke zu meinem Schöpfer, dem Liebhaber meines Lebens.

Ich muss nicht versuchen, mein Leben festzuhalten und dazu möglichst viel Zeit für mich reservieren. Sondern ich kann die Tage nutzen, Gottes Pläne, seinen Ruf in meinem Leben auszuführen. Ich kann mich einsetzen für sein Reich, seine Anliegen, die Menschen, die ihm auf dem Herzen liegen. Eigene Träume zurückstellen, um Gottes Träume zu verwirklichen.

In diese Richtung deuten auch die Worte, die unmittelbar vor unserem Ausgangsvers stehen. Hier redet Paulus von der Liebe, die für ihn weniger Gefühl, als vielmehr Tat ist. Mit dem Blick auf die Rettung zeigt er, dass für uns gesorgt ist, dass wir im Dienst für Gott und den Nächsten nichts in unserem Leben verpassen werden. Im Gegenteil!   

Herzliche Grüße aus Pfullingen
Euer Albert Keppler

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  • Beitrag veröffentlicht:1. Juni 2024
  • Lesedauer:3 min Lesezeit